Patienten mit bösartigen Erkrankungen werden in unserer Klinik interdisziplinär mit den entsprechenden Fachvertretern versorgt. Hier existiert eine enge Kooperation im Rahmen unseres Onkologischen Zentrums mit der Klinik für Onkologie, Gastroenterologie, Allgemeine Innere Medizin und Infektiologie.
Einmal wöchentlich findet eine interdisziplinäre Tumorkonferenz (Tumorboard) statt, in der die Fachspezialisten gemeinsam die beste Behandlungsstrategie festlegen. Eine empfohlene zusätzliche Chemo- und / oder Strahlentherapie wird durch unsere Klinik organisiert. Die Strahlentherapie wird im Klinikum Esslingen mit einem hochmodernen Linearbeschleuniger (IMRT-Technik) durchgeführt.
Außerdem erstellen wir für unsere Tumorpatienten ein strukturiertes Nachsorgeprogramm nach den Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft an, das in enger Kooperation mit dem behandelnden Hausarzt durchgeführt wird. Zusätzlich bieten wir individuelle Beratungen an in Fragen der Stomaversorgung (Stomasprechstunde), der Ernährung und der Inkontinenz (Inkontinenzsprechstunde).
Krebserkrankungen gehen oft mit speziellen Sorgen, wie zum Beispiel vor operativen Eingriffen oder vor der Zukunft, wie z.B. auch mit dem Gefühl der Hilflosigkeit einher. Manchmal entwickeln sich diese Sorgen zu echten Ängsten oder auch depressiven Symptomen und können mit dem Wunsch nach echter professioneller Unterstützung in diesem Bereich einhergehen. Wir vermitteln in unserer Klinik betroffenen Patienten und ihren Angehörigen konsiliarische Beratungsgespräche der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie.
In die weiterführende Betreuung unserer Tumorpatienten sind die ambulanten Pflegestationen und die Schmerzambulanz des Klinikums eingebunden. Zusätzlich stehen im Klinikum Esslingen spezielle Unterstützungsangebote im Bereich des Sozialdienstes und der kirchlichen Seelsorge zur Verfügung.
Die strukturierte Tumornachsorge stellt für uns einen wichtigen Teil der Tumorbehandlung dar. Hierbei ist unser Anliegen, durch engmaschige Diagnostik die Überlebensdauer und Heilungsraten unserer Patienten zu verbessern; gleichzeitig wissen wir, dass Patienten nach der Diagnostik einer Krebserkrankung zuallererst persönliche Zuwendung benötigen. Daher ist uns hier die enge Kooperation mit den niedergelassenen Kollegen wichtig, um eine optimale Nachsorge auch weg vom Krankenhaus zu gewährleisten. Gesetzlich ist gefordert, dass wir unsere Patienten schriftlich darauf aufmerksam machen, dass sie der Vorstellung im Tumorboard, der Listung in der hauseigenen Tumordokumentation und der Meldung an das baden-württembergische Krebsregister widersprechen können.
Stoma-Patienten können ihren Stuhlgang nicht mehr kontrollieren, die wichtigste Aufgabe der Stomaversorgung ist also die Aufnahme von Stuhl und Gasen. Die Stomaversorgung besteht immer aus einer auf der Bauchdecke aufzuklebenden Basisplatte und einem daran befestigten Beutel, der die Ausscheidungen aufnimmt.
Entweder sind Beutel und Platte eine feste Einheit oder der Beutel ist mittels Rastring oder Klebering wechselbar. Bei dem Beutel kann es sich um einen geschlossenen Beutel oder um einen Ausstreifbeutel handeln – dieser ist mittels einer Klammer wiederverschließbar, eine Leerung ist ohne Wechsel des Beutels erlaubt.
Um eine optimale Versorgung des Stomas zu gewährleisten wird dieses so angelegt, dass es sich harmonisch in die Körperproportionen einfügt und nicht durch Kleidung behindert wird.
Hinsichtlich der Pflege und allgemeiner Fragen werden sie auf Station durch unsere Pflegekräfte und unsere Stomatherapeutin Frau Hartkopf betreut und beraten.
Bei manchen Erkrankungen sollte man – besonders die ersten Wochen nach der Operation – auf eine spezielle Ernährung achten. Auf Station bekommen sie je nach Erkrankung eine spezielle Kostform, kurz vor der Entlassung bekommen sie entsprechende Ernährungspläne, die es ihnen ermöglichen sollen, die nächste Zeit abwechslungsreich „das Richtige“ zu essen.
Falls sich Probleme während des stationären Aufenthaltes ergeben sollten, besteht die Möglichkeit eine individuelle Ernährungsberatung durch unser Haus zu ermöglichen.
Hiermit bezeichnet man eine Therapie, die nach vollständiger Entfernung aller Tumoranteile angewandt wird, um mögliche – bisher noch nicht nachweisbare – Tumorabsiedlungen zu entfernen. Hinweise, wann eine adjuvante Therapie nötig ist, geben uns die Tumorgröße und der Bezug des Tumors zu den Nachbarorganen und Gewebsschichten sowie der Befall der Lymphdrüsen.
Die adjuvante Therapie erfolgt nach Beschluss in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz anhand anerkannter internationaler Leitlinien und kann Chemotherapie, Strahlentherapie und Hormontherapie beinhalten.
Wir unterscheiden des Weiteren eine kurative Therapie – um eine Heilung zu erreichen von einer palliativen Chemotherapie – zur Verbesserung der Lebensqualität.
Die adjuvante Therapie erfolgt im engen Kontakt mit unserer Onkologischen Klinik.
Hiermit bezeichnet man eine Chemo- und/oder Strahlentherapie, die einer Reduktion der Tumormasse vor der eigentlich geplanten Hauptoperation dient, um eine komplette Entfernung aller Tumoranteile zu ermöglichen. Falls sich in der Diagnostik eine ausgedehnte Tumorausbreitung zeigt, erfolgt die Besprechung in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz, um das optimale Behandlungsschema nach internationalen Leitlinien festzulegen. Hierbei arbeiten wir eng mit der Onkologischen Klinik unseres Hauses und der Strahlentherapie zusammen.
Falls sie nach der Operation noch Hilfe zu Hause benötigen besteht durch unseren Sozialdienst die Möglichkeit eines Aufenthalts in einer REHA-Klinik oder einem Pflegeheim. Falls sie lieber nach Hause möchten, besteht die Möglichkeit, eine entsprechende Hilfe durch eine ambulante Pflegestation zu ermöglichen.
In unserem Klinikum existiert eine gut ausgestattete Palliativstation, die bei Interesse besichtigt werden kann.
In unserem Haus besteht die Möglichkeit der speziellen Schmerztherapie durch unsere Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin. Dies kann entweder während des stationären Aufenthaltes erfolgen oder ambulant.
Das Tumorboard ist eine interdisziplinäre Einrichtung, in der einmal wöchentlich sämtlich Patienten mit Tumorerkrankungen interdisziplinär besprochen werden. Immer anwesend sind Chef- und Oberärzte der Onkologischen, Allgemeinchirurgischen und Strahlentherapeutischen Klinik, um eine optimale Betreuung anhand international anerkannter Leitlinien und Studien zu ermöglichen.