Die Leber besitzt eine zentrale Stellung im Stoffwechsel des Körpers und ist sehr gut durchblutet. Operationen an der Leber erfolgen in unserem Haus unter besonderer Berücksichtigung des Funktionserhalts und unter Vermeidung von großem Blutverlust.
Bösartige Tumoren der Leber gehen von den Leberzellen oder den Gallenwegen aus bzw. sind Absiedlungen (Metastasen) aus anderen Organen.
Die Entfernung erfolgt hier entweder als Entfernung definierter Leberbereiche (Hemihepatektomie, Lobektomie etc.) oder mittels Thermoablation (Zerstörung der Herde mit Hitze), wobei hier die Größe, Anzahl und Lage der Herde entscheidend sind. Ein weiteres Verfahren stellt die Chemoembolisation (Verödung durch Injektion von Chemotherapeutika und Kontrastmittel über spezielle Katheter direkt in die tumorversorgenden Gefäße) dar.
Die Operationen an der Leber werden durch intraoperative Sonografie und durch die intraoperative Schnellschnittuntersuchung unterstützt, welche das Resektionsausmaß individuell nach anerkannten Leitlinien festlegen.
Die Entfernung der Lymphdrüsen erfolgt anhand der Lage zur Leber, der Befall der selbigen geht in die weitere Therapie mit ein. Auch hier besteht die Möglichkeit zur nachfolgenden Chemotherapie und/oder Strahlentherapie. Bei großer Tumorausdehnung ist auch hier eine Vorbehandlung durch Chemotherapie und/oder Strahlentherapie nötig, um in der Operation das optimale Ergebnis hinsichtlich Überleben und Lebensqualität zu erreichen.
Bei Leberzysten aufgrund Bandwurmbefall erfolgt die Entfernung der Zysten, alle Patienten werden in Kooperation mit der Echinokokkus-Ambulanz der Universität Ulm dokumentiert und geführt (Europäisches Echinokokkus-Register).
Alle Patienten mit möglicher Indikation zur Transplantation werden im Leber-Board des Interdisziplinären Leberzentrums Esslingen-Tübingen vorgestellt.
Die Stentversorgung zur Ableitung der Lebergalle bei verschließenden Gallengangstumoren erfolgt über die interdisziplinäre Endoskopische Abteilung des Klinikums.
Bei Gallensteinerkrankungen erfolgt bei uns die Entfernung der betroffenen Gallenblase über die schon oft erwähnte Schlüssellochtechnik.
Bei Steinen auch im Gallengang erfolgt zuerst eine Darstellung des Gallenganges, und etwagige Steine werden entfernt ("therapeutisches Splitting“ - ERCP vor oder nach Cholezystektomie), falls erforderlich erfolgt die operative Reinigung des Gallenganges von den Steinen.
Die Gallensteinzertrümmerung (Lithotrypsie) und die Steinauflösung (Litholyse) besitzen heute nur noch für Sonderindikationen einen Stellenwert. Lediglich eine Cholezystektomie beseitigt die Matrix der Steinbildung und bietet die Chance der Kuration bei okkulten Gallenblasenkarzinomen.