Klinik für
Allgemein- und Viszeralchirurgie

Hepato-Biliäre-Chirurgie
Gallenblase und Gallenwege

Die Gallenblase ist ein ca. 2 mal 8 cm langes Speicherorgan, das an der Unterseite der Leber liegt und die in der Leber produzierte Gallenflüssigkeit zwischenspeichert, um sie in den Zwölffingerdarm auf Nahrungs- und Hormonreize hin abzugeben. Krankheitswert erhält dieses Organ zum einen durch die Entstehung von Gallensteinen, zum anderen (sehr viel seltener) durch die Entstehung bösartiger Tumoren.

Gallensteine können in ihrer Zahl und in ihrer Form sehr stark variieren. Krankheitswert haben sie, wenn sie Beschwerden verursachen (Oberbauchschmerz, Koliken, Erbrechen, Nahrungsmittelunverträglichkeit). Dann ist eine Operation angezeigt. Die Entfernung der Gallenblase wird heute in der Regel minimal invasiv durchgeführt („Schlüsselloch-Chirurgie“). In besonderen Fällen kommt die offene Gallenblasenentfernung über einen rechtsseitigen Schnitt unterhalb des Rippenbogens zur Anwendung.

Prinzipiell wird zum einen der Gallenblasengang unterbunden, zum anderen die Gallenblasenarterie. Die Gallenblase wird dann aus dem Gallenblasenbett der Leber herausgelöst und zur feingeweblichen Untersuchung eingeschickt. Abends ist bereits die Aufnahme von Flüssigkeit erlaubt, der Krankenhausaufenthalt beträgt ca. drei bis fünf Tage. Eine wesentliche Umstellung der Nahrung ist, außer bei besonderen Krankheitskonstellationen, nicht erforderlich, da die Speicherfunktion der Gallenflüssigkeit nun durch den Gallenhauptgang (Ductus hepatocholedochus) wahrgenommen wird.

Liegt eine Einklemmung eines Gallensteines im Gallenhauptgang (Choledocholithiasis) vor, so kann hier zunächst endoskopisch (durch die sog. ERCP) der Stein entfernt werden. Einige Tage später wird die Entfernung der Gallenblase operativ eingeplant.

Bösartige Tumoren der Gallenwege zeigen sich durch das plötzliche Auftreten einer Gelbsucht (Ikterus). Hier ist die chirurgische Behandlung davon abhängig, ob der Gallenhauptgang nahe der Bauchspeicheldrüse betroffen ist (OP-Verfahren pp-Whipple – siehe Pankreas) oder der Gallengang nahe der Leberpforte betroffen ist (so genannter Klatskin-Tumor). In diesem Fall kommt die operative Entfernung des Gallenhauptganges bis in die Leberpforte hinein zur Anwendung. Die Gallenflüssigkeit wird dann über eine eingenähte Dünndarmschlinge abgeleitet.

Die Klinik bietet hier speziell eine Ernährungsberatung sowie eine symptomorientierte Nachsorge an.

Der Krankenhausaufenthalt beträgt ca. 10 bis 14 Tage.