Bei Leistenhernien und Schenkelhernien werden anhand des Alters, der beruflichen Situation des Patienten und der Ausprägung des Befundes drei Verfahren angeboten.
Operation nach Shouldice (offen, kein Netz), Operation nach Lichtenstein (offen, mit Netz) oder die TAPP (=Transabdominelle peritoneale Plastik; minimal-invasiv, mit Netz). Die Verfahren werden in einem Gespräch mit dem Patienten besprochen und festgelegt. Nabelhernien und Narbenhernien werden mit einer Netzplastik oder einer Doppelungsplastik nach Mayo versorgt, Anus-praeter-Hernien (Brüche im Bereich eines künstlichen Ausganges) gleichermaßen.
Bei der Auswahl von Netzen wird auf gute Körperverträglichkeit, Geschmeidigkeit und Festigkeit geachtet. Die Netze sind in der Regel teilresorbierbar.
Vor der Versorgung von Leistenbrüchen bei Patienten ab 50 Jahren legen wir in Kooperation mit dem Hausarzt Wert auf die präoperative Durchführung von Vorsorgemaßnahmen (Rektal-digitale Untersuchung, Haemoccult, Koloskopie) zum Ausschluss eines raumfordernen Prozesses im Dickdarm, der auch das Auftreten von Hernien bedingen kann.