Ein Leistenbruch kann angeboren sein, vor allem bei Frühgeborenen, oder im Laufe des Lebens unter äußeren Faktoren (Verstopfung, Lungenerkrankung, Bauchwassersucht) oder bei Bindegewebsschwäche entstehen.
Typischerweise zeigt sich eine Schwellung im Bereich der Leistenregion, vor allem bei körperlicher Belastung, mit oder ohne Schmerzen. Durch Druck auf den Bruch kann dieser manchmal wieder zurückverlagert werden (Reposition).
Gelingt die Rückverlagerung durch einen Arzt nicht, so spricht man von einer Einklemmung. Hier sollte unverzüglich eine chirurgische Vorstellung erfolgen. Das Risiko der Einklemmung besteht in der bleibenden Schädigung des Bruchsackinhaltes. Generell sollte jeder Leistenbruch operiert werden. Eine nicht operative Versorgung, z. B. durch ein Bruchband, wird heute nicht mehr empfohlen.
Die Operation kann in unterschiedlichen Betäubungsverfahren erfolgen: Inhalationsnarkose, Rückenmarksnarkose oder Lokalanästhesie.
Als Operationsverfahren stehen Verfahren mit oder ohne Einlage von Kunststoffnetzen zur Verfügung. Es kann ein klassisches offenes Verfahren (Shouldice-Technik) angewandt werden oder ein minimal invasives Operationsverfahren mit Netzeinlage (transabdominelle oder extraperitoneale Abdominalplastik, TAPP, TEP).
Nach Versorgung eines Leistenbruches wird eine unterschiedlich lange Phase körperlicher Schonung empfohlen, die bei einem minimal-invasiven Operationsverfahren 1 bis 2 Wochen und nach einem offenen Operationsverfahren ca. 12 Wochen beträgt.