Beim Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs) erfolgt die Entfernung betroffener Abschnitte mit hinreichendem Sicherheitsabstand unter Mitnahme der den Darmabschnitt versorgenden Lymphdrüsen nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und der Krebsgesellschaft.
Entfernungen mittels minimal-invasiver Chirurgie erfolgen stadien- und fallorientiert. Eine anschließende Komplettierung der Behandlung durch Chemotherapie und/oder Strahlentherapie (adjuvante Therapie) erfolgt bei einer bestimmten Tumorausdehnung und/oder ab einem bestimmten prozentualen Befall der entfernten Lymphdrüsen nach den Leitlinien der Krebsgesellschaft oder im Rahmen von innovativen Studienprotokollen.
Beim Rektumkarzinom (Enddarmkrebs) steht neben der kompletten Entfernung der befallenen Darmabschnitte die Erhaltung der Kontinenz (Stuhlhaltefunktion) im Vordergrund. Dies wird durch standardisierte Operationsverfahren (tiefe anteriore Resektion, ggf. coloanale oder peranale Anastomose, Pouchbildung) mit der besonderen Resektionstechnik der TME (Totale Mesorektale Exzision nach Bill Heald) erreicht, durch die sich funktionelle Störungen der Beckenorgane minimieren lassen.
Ab einer bestimmten Tumorinfiltration und Lymphdrüsenbefall erfolgt vor der eigentlichen Hauptoperation eine Chemo- und/oder Strahlentherapie (neoadjuvante Therapie) im Rahmen der Leitlinien und der aktuellen deutschen Rektumkarzinomstudien (weitere Informationen über das Chefsekretariat der Klinik), um eine Verkleinerung der Tumormasse und damit ein längeres Überleben und eine bessere Lebensqualität durch erhaltene Kontinenz zu erreichen.
Nach der Operation erfolgt die leitliniengerechte Nachsorgeempfehlung mit standardisierter Erfassung der Kontinenz.
Bei benignen (gutartigen) Dickdarmerkrankungen (Divertikulitis, Inkontinenz) werden unter Beachtung der Leitlinien vorzugsweise minimal-invasive Operationsverfahren angeboten, desgleichen auch die minimal-invasive Operationstechnik als TEM (Transanale Endoskopische Mukosaresektion; der Operationszugang erfolgt hier nicht durch den Bauch sondern durch den After) bei größeren Rektumadenomen.