Die „Blinddarmentzündung“ ist eigentlich eine Entzündung des Wurmfortsatzes (Appendix vermiformis), der am Beginn des Dickdarms (Zökum) im rechten Unterbauch liegt. Der Wurmfortsatz bildet einen Teil des menschlichen Abwehrsystems, ist jedoch entbehrlich.
Man unterscheidet die akute Blinddarmentzündung von der wiederholt auftretenden Blinddarmentzündung oder Blinddarmreizung. Typische Beschwerden sind die Druckschmerzhaftigkeit im rechten Unterbauch, Entzündungszeichen mit Fieber, Erbrechen und Appetitlosigkeit. Allerdings kann eine Blinddarmentzündung auch eher untypische Beschwerden verursachen, die an ein anderes Krankheitsbild denken lassen.
Die Diagnose wird durch den Arzt auf Grund der Beschwerdesymptomatik und der körperlichen Untersuchung gestellt. Zusätzlich sind Laboruntersuchungen (weiße Blutkörperchen, C-reaktives Protein) und die Ultraschalluntersuchung des Bauches sowie im Einzelfall bei Frauen eine Vorstellung beim Gynäkologen üblich.
Der Blinddarm kann über einen Hautschnitt im rechten Unterbauch oder durch eine minimal invasive („Schlüssellochchirurgie“) Operationsmethode entfernt werden. Welche Technik zur Anwendung kommt, wird individuell mit unseren Patienten besprochen. In diesem Gespräch wird auch über die wesentlichen Komplikationen aufgeklärt.
In der Regel dauert der stationäre Aufenthalt nach Blinddarmentfernung zwischen 3 und 5 Tagen. Tee dürfen unsere Patienten in der Regel 6 – 8 Stunden nach der Operation trinken. In der Regel wird eine auflösbare Hautnaht durchgeführt, die nicht entfernt werden muss.
Liegt ein Blinddarmdurchbruch vor (perforierte Appendizitis), so hängt es von der Schwere der Bauchfellentzündung ab, ob Wundschläuche (Drainagen) eingelegt werden und sich der Krankenhausaufenthalt verlängert.