Klinik für
Allgemein- und Viszeralchirurgie

Proktologie
Divertikulitis

Von einer Divertikulitis spricht man, wenn sich blasenförmige Ausstülpungen in der Darmwand, die mit zunehmendem Lebensalter häufiger vorliegen (Divertikulose), entzündet haben.

Dies führt typischerweise zu Schmerzen im linken Unterbauch mit Entzündungszeichen und einer Bauchfellreizung, insbesondere, wenn sich ein Defekt in der Darmwand gebildet hat (Darmwanddurchbruch oder Perforation).

Typischerweise finden sich diese Veränderungen im S-förmigen Teil des Dickdarms (Sigma), können jedoch auch den gesamten linken Dickdarmanteil betreffen.

Der Erkrankungsverdacht ergibt sich aus der Befragung des Patienten (Anamnese) und der klinischen Untersuchung einschließlich Blutabnahme. Bestätigt wird die Diagnose entweder durch Darmspiegelung (nicht in der akuten Entzündungsphase), durch die Computertomografie oder einen Röntgen-Kontrasteinlauf des Dickdarms.

Je nach Ausprägung des Befundes wird mit unseren Patienten besprochen, ob eine sofortige Operation (z.B. bei Perforation) erforderlich ist, oder ob zunächst eine stationäre Behandlung ohne Operation erfolgen kann.

Nach Abklingen eines Diverkulitisschubes unter Infusionsbehandlung und Antibiose kann es erforderlich sein, im so genannten symptomfreien Intervall das betroffene Darmstück zu entfernen, insbesondere dann, wenn die Entzündung mit einer narbigen Enge (Stenose) ausgeheilt ist.

In besonders schweren Fällen einer Sigmadivertikulitis mit Bauchwanddurchbruch und Bauchhöhleninfektion kann die Anlage eines künstlichen Darmausganges - in der Regel vorübergehend - erforderlich sein. Zusätzlich wird in unserer Klinik bei diesem Krankheitsbild eine ausführliche Ernährungsberatung angeboten.