Die Bauchspeicheldrüse nimmt eine zentrale Stellung im Bereich der Verdauung durch die Bildung von Verdauungsenzymen und die Bildung von Insulin ein. Daher erfolgen die Operationen an der Bauchspeicheldrüse unter besonderer Berücksichtigung der Funktionalität.
Wie bei allen Krebserkrankungen erfolgt auch beim Karzinom der Bauchspeicheldrüse ein standardisiertes Vorgehen entsprechender Leitlinien mit Entfernung der Lymphdrüsen, die sich im Bereich der Bauchspeicheldrüse befinden. Die Operationen erfolgen in unserem Haus in der Regel unter Erhaltung des Magenausganges (pyloruserhaltende partielle Duodenopankreatektomie nach Kausch-Whipple).
Ein Tumor, der sich im Pankreasschwanz befindet, kann in der Regel unter Erhaltung der Milz – welche sich in unmittelbarer Nähe befindet – erfolgen.
Intraoperativ erfolgt die Evaluation der Tumorausbreitung durch die feingewebliche Untersuchung (Schnellschnitt), welche eine individuelle Operation möglich macht. Nach dem Vorliegen der endgültigen, von unserem Institut für Pathologie durchgeführten, Histologie erfolgt die Besprechung in unserem interdisziplinären Tumorboard und die Einleitung einer weiteren Chemo- und/oder Strahlentherapie.
Bei der akuten nekrotisierenden Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) erfolgt ein befundorientiertes interventionelles Vorgehen (Ableitung der Eiteransammlung durch eine Drainage, welche unter Bildkontrolle gelegt wird) oder durch operative Entfernung abgestorbener Organteile mit ausgiebiger Spülung der Bauchhöhle. Bei der chronischen Pankreatitis, welche Symptome verursacht (Schmerz, Ikterus, Pfortaderkompression mit konsekutiver Thrombose, Magenausgangsstenose) kann je nach Befundausprägung die Entfernung des betroffenen Teiles der Bauchspeicheldrüse unter Erhaltung aller umgebener Strukturen erfolgen (duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion nach Beger oder pp-Whipple Operation, s.o.), Pankreatkozystostomie oder modifizierte Drainageoperationen nach Partington-Rochelle oder Puestow.