Ein wichtiger Termin vor jeder Operation ist für unsere Patienten der Besuch in der Prämedikationsambulanz. Hier wird der Gesundheitszustand jedes Patienten nochmals von einem Anästhesisten untersucht und festgestellt, ob vor der Operation noch medizinische Maßnahmen erforderlich sind. Gegebenenfalls werden hier weitere Labor-, Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen veranlasst und versucht, den Gesundheitszustand des Patienten, durch eine Anpassung der Hausmedikation auf die Besonderheiten des Eingriffes, präoperativ zu verbessern.
In einem vorbereitenden Narkosegespräch werden im Dialog mit dem Patienten und mit Rücksicht auf seinen individuellen Zustand und größtmöglichen Komfort ein geeignetes Narkoseverfahren festgelegt und der Ablauf der Operation sowie eventuelle Risiken erläutert. Auch über Nachwirkungen und eine mögliche postoperative Intensivbehandlung werden wir Sie hier informieren.
Neben der allgemeinen Aufklärung über das jeweilige Narkoseverfahren und die damit zusammenhängenden Abläufe bietet der Termin vor allem Raum für Fragen und Unklarheiten auf Seiten des Patienten.
Haus 2, 1. Obergeschoss
Anmeldung im Sekretariat Zimmer 107 oder 124
werktags von 09:00 - 15:00 Uhr
Auskunft: Telefon 0711 3103-3001
E-Mail: anaesthesie@klinikum-esslingen.de
Viele Patienten spüren vor einer Operation mehr oder weniger stark ausgeprägte Zeichen von Angst. Diese verstärkt sich dann oftmals unmittelbar vor der Operation. Ihr Höhepunkt liegt aber meist in der Phase nach der Operation und kann durch nicht ausreichend behandelte Schmerzen verstärkt werden. Unterschiedliche Eingriffe rufen unterschiedlich starke Ängste hervor. Die Angst tritt verstärkt auf bei: Frauen, Anwesenheit von Begleitpersonen, verstümmelnden Eingriffen, in der Tumorchirurgie, dem ersten Eingriff, jungen Patienten und bei Wiederholungsnarkosen, wenn schlechte Erfahrung mit der ersten assoziiert werden.
Auch kleinere Unannehmlichkeiten, wie z. B. die Notwendigkeit, ein künstliches Gebiss oder ein Hörgerät zu entfernen, sind mit erhöhtem Stress vor der Operation verbunden. Einige Patienten sorgen sich vor der Operation mehr um ihre Angehörigen als um sich selbst.
Das Ziel des Prämedikationsgespräches vor operativen Eingriffen dient der Reduzierung der Angst, der Sedierung und der Stabilität von Herz- und Kreislaufsystem. Die Bedeutung der Prämedikationsvisite durch den Narkosearzt liegt daher nicht nur in einer Beurteilung der körperlichen Verfassung bzw. der Narkosefähigkeit des Patienten, sondern dient auch der Aufklärung und Beruhigung des Patienten.
Wenn Sie also Angst vor der Narkose verspüren, sollten Sie den Anästhesisten im Prämedikationsgespräch vertrauensvoll darauf ansprechen. Viele Sorgen bzgl. Ablauf, Durchführung und Sicherheit der Narkose können hier durch eine gezielte Information genommen werden. Der Narkosearzt ist während der gesamten Narkose/Operation anwesend und kontrolliert, unterstützt durch eine Vielzahl unterschiedlicher Überwachungsgeräte, laufend die Körperfunktionen und den Gesamtzustand des Patienten.
Unabhängig davon, welche Art von Narkose oder Überwachung für Sie geplant ist, gibt es einige Regeln, die vor jeder Narkose zu beachten sind. Die Einhaltung dieser Regeln dient Ihrer Sicherheit.
Bitte legen Sie allen Schmuck (Ringe, Piercings, Halsketten), Sehhilfen (Brille, Kontaktlinsen), Hörgeräte und Zahnprothesen ab. Bitte schminken Sie sich nicht und entfernen Sie Nagellack.
Im Regelfall können Sie bis 6 Stunden vor Narkosebeginn eine leichte Mahlzeit zu sich nehmen und bis maximal 2 Stunden vor Narkosebeginn klare Flüssigkeit (Wasser, Tee oder Saft ohne Fruchtfleisch) trinken. Danach müssen Sie nüchtern bleiben. Ansonsten besteht das Risiko, dass beim Erlöschen Ihrer Schutzreflexe im Rahmen der Narkoseeinleitung Magensaft in Ihre Lunge gelangt („Aspiration“).
Ihre Hausmedikation dürfen Sie in der Regel, wie mit Ihrem Anästhesisten beim Narkosevorbereitungsgespräch besprochen, trotz Nüchternheit einnehmen. Hierzu können Sie gerne einen kleinen Schluck Wasser trinken. Auch die vom Narkosearzt gegebenenfalls verschriebene Vorbereitungstablette sollten Sie einnehmen. Sie wird Ihnen vom Stationspersonal zum richtigen Zeitpunkt gereicht und dient nicht nur der Entspannung, sondern ist bereits Teil der Narkose.
Unmittelbar vor der Narkose werden Sie in den OP-Bereich gebracht und für die Narkose vorbereitet. Nachdem Sie von unserem Fachpflegepersonal in Empfang genommen wurden wird Ihre Kreislauffunktion kontinuierlich mittels EKG, Blutdruckmessung und Bestimmung des Sauerstoffgehaltes im Blut überwacht.
Zudem wird eine Venenverweilkanüle gelegt über die wir die Narkose einleiten und aufrecht erhalten können. Dies ist unabdingbar da wir nur so jederzeit sofort mit schnellwirksamen Medikamenten reagieren können.