Die Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin wird vorrangig in drei Bereichen der Notfallmedizin tätig:
Sie erreichen im Notfall die Rettungsleitstelle unter der Notrufnummer 112 aus dem Fest- und Mobilfunknetz.
Die Bevölkerung der Stadt und des Landkreises von Esslingen wird pro Jahr rund 3000mal von den Notärzten des Klinikums Esslingen versorgt. Das Team der Notärzte umfasst etwa 25 Ärzte aus der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin und der Medizinischen Klinik.
Unsere Klinik leistet mit über 70% den überwiegenden Anteil aller Einsätze.
Alle Notärzte verfügen neben der obligatorischen Zusatzbezeichnung Notfallmedizin über langjährige Erfahrung in der Akutversorgung von Notfällen.
Die Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin profitiert in der Notfallmedizin von der profunden Erfahrung ihrer Ärzte im operativen und intensivmedizinischen Routinebetrieb, in dem die Sicherung von lebenswichtigen Körperfunktionen mit entsprechender Handhabung der notwendigen Geräte und Medikamente zum alltäglichen Aufgabenspektrum gehören.
Wir organisieren ferner die kontinuierliche Fortbildung der Notärzte gemeinsam mit den Organisationen, mit denen wir bei der medizinischen und technischen Notfallversorgung zusammenarbeiten. Dies sind insbesondere das Deutsche Rote Kreuz (Kreisverband Esslingen), die Feuerwehr Esslingen, sowie die Flughafenfeuerwehr und die Polizei Esslingen. Mitarbeiter der Hilfsorganisationen werden in der Klinik für Anästhesiologie und operativen Intensivmedizin auch praktisch im OP-Betrieb und auf der Intensivstation im Zuge der Qualifikation zum Rettungssanitäter und Notfallsanitäter ausgebildet.
Den Ärzten der Anästhesiologie obliegt die ärztliche Leitung des Notarztdienstes. Mehrere Ärzte verfügen über die Qualifikation „Leitender Notarzt. Davon sind aktuell Ärzte in der Gruppe der Leitenden Notärzte des Landkreises Esslingen tätig.
Bei Vorliegen bestimmter Meldebilder entsendet die Rettungsleitstelle zusätzlich zum Rettungswagen einen unserer Notärzte. Beispiele für den Einsatz eines Notarztes sind:
Grundsätzlich kann jederzeit ein Notarzt nachgefordert werden, wenn der anwesende Rettungsdienst dies für gerechtfertigt ansieht. Dies kann beispielsweise bei einer Zustandsverschlechterung des Patienten oder einer kritischeren Sachlage als zunächst angenommen der Fall sein.
Im Kreis Esslingen treffen Notarzt und Rettungsdienst erst an der Notfallstelle zusammen. Dieses als Rendezvous-System bezeichnete Verfahren, ermöglicht eine größere Flexibilität der im Rettungsdienst verfügbaren Einsatzkräfte. Außerdem kann ein Notarzteinsatzfahrzeug den Notfallort meist schneller erreichen.
Die Versorgung der Notfallpatienten durch den Notarzt erfolgt immer vor Ort oder im Rettungswagen, bis die Transportfähigkeit hergestellt ist. Die Auswahl des Zielkrankenhauses richtet sich nach der Art der Krankheit und der erforderlichen Diagnostik und Therapie, beispielsweise der Verfügbarkeit eines Herzkatheterlabors bei Herzinfarkt oder eines Computertomographen bei Schädelverletzungen.
Bei akuter, lebensbedrohlicher Verschlechterung von Patienten auf Normalstationen im Klinikum Esslingen lösen die zuständigen Pflegekräfte über strategisch angebrachte Notfalltaster einen sog. Herzalarm aus. Dieser wird sofort an die anästhesiologische oder internistische Intensivstation weitergeleitet und ein Team aus Intensivarzt und Intensivpflegepersonal erreicht innerhalb etwa einer Minute jedes Patientenzimmer im Haus, um lebensrettende Soforthilfe zu leisten. Die erfolgreiche Arbeit des Notfallinterventionsteams erfordert ein umfangreiches Training, um die Arbeitsabläufe bei Notfällen standarisiert, mit maximaler Effizienz und Koordination ablaufen zu lassen. Hierfür betreibt unsere Klinik gemeinsam mit der Klinik für Kardiologie einen Notfallsimulator, in dem Ärzte und Pflegepersonal des gesamten Klinikums immer wieder fortgebildet und trainiert werden.
Die Versorgung von schwerstverletzten Patienten in der Notaufnahme findet im sog. Schockraum statt. Hier steht nach der Vorankündigung durch den vor Ort behandelnden Notarzt bei Aufnahme des Patienten ein Team aus Anästhesisten, Chirurgen, Radiologen und ggf. Internisten sowei Neurologen bereit. Die Behandlung im Schockraum hat als erstrangige Ziele die Stabilisierung der Vitalfunktionen und eine Diagnosestellung, bzw. die Feststellung des genauen Verletzungsmusters mit Planung der weiteren operativen Versorgung oder der intensivmedizinischen Überwachung. Diese Phase der Behandlung ist besonders zeitkritisch. Sie folgt deshalb einem festgelegten Ablaufplan und wird von den behandelnden Ärzten parallel durchgeführt.