In der digitalen Subtraktionsangiographie kann das arterielle oder auch venöse Gefäßsystem sämtlicher Körperabschnitte durch Injektion eines Kontrastmittels, das sich mit dem Blut vermischt, direkt dargestellt werden.
Überlagernde Strukturen wie Skelett und Weichteile werden durch einen computergestützten Rechenprozess vom Gesamtbild subtrahiert, so dass nur das Gefäßbild selbst zur Darstellung kommt. Krankhafte Veränderungen wie Gefäßverengungen oder -verschlüsse können damit leicht sichtbar gemacht werden. Verengungen der arteriellen Gefäße können in der Regel in der gleichen Sitzung durch Aufdehnen mithilfe eines auf den Gefäßkatheter montierten Ballons oder das Absetzen eines Stents (Gefäßsstütze) innerhalb des Gefäßsystems beseitigt werden.
Vor einer angiographischen Untersuchung wird der Patient ausführlich über die Untersuchungen und potentielle Komplikationen bzw. Nebenwirkungen aufgeklärt. Für die Kontrastmittel-Gabe sind insbesondere vorbestehende Nierenerkrankungen, eine Überfunktion der Schilddrüse und eine Allergieneigung des Patienten zu berücksichtigen. Darüber hinaus müssen die „Gerinnungswerte“ des Bluts bekannt sein.
Wir bieten in unserer Abteilung ein breites Spektrum diagnostischer und interventioneller Verfahren zur Behandlung von Hals- und Armschlagadern über die Aorta und die Nierenarterien bis hin zu den Becken- und Beingefäßen an.
Darüber hinaus werden auch gefäßverschließende Eingriffe (Embolisationen) durchgeführt. Dies kann bei Blutungen des Magen-Darm-Traktes auch nach Unfällen oder bei Tumorblutungen notwendig sein.
Die Angiographie wird unter OP-ähnlichen Bedingungen durchgeführt; bei problematischen Fällen in Zusammenarbeit mit der gefäßchirurgischen Abteilung.
Interventionen des Gallengangsystems bzw. der Leber werden in Zusammenarbeit mit Intensivmedizinern oder Anästhesisten in Sedierung oder Vollnarkose durchgeführt.
Mit Hilfe moderner Bildgebungstechniken ist es möglich geworden, Tumore selektiv mit hoher Treffsicherheit zu behandeln. Dies ist über den Blutweg in der Regel transarteriell angiographisch (transarterielle Chemoembolisation: TACE) oder perkutan, meist CT-gesteuert möglich (z.B. CT-gesteuerte Radiofrequenzablation). Die Eingriffe können im Regelfall in Lokalanästhesie durchgeführt werden.Indikationsstellungen für minimal invasive Tumorbehandlungen werden in der wöchentlichen Tumorkonferenz interdisziplinär unter Leitung der Klinik für Onkologie/Hämatologie festgelegt.