Ein Aneurysama ist eine Aussackung/Erweiterung der Aorta. Von einem Aneurysma spricht man, wenn der Querdurchmesser der Aorta mehr als das 1,5-fache der normalen Größe beträgt.
Thorakale Aortenaneurysmen werden häufig bei medizinischen Routineuntersuchungen wie Röntgenaufnahmen der Brust, CT-Untersuchungen oder Ultraschalluntersuchungen des Herzens entdeckt, die manchmal aus einem anderen Grund angeordnet werden.
Je nach Ursache, Größe und Wachstumsrate Ihres thorakalen Aortenaneurysmas kann die Behandlung von abwartender Beobachtung bis hin zur Notoperation reichen.
Zu den bekannten Ursachen und Begleiterkrankungen gehören:
Die meisten Patienten mit thorakalen Aortenaneurysmen haben keine Symptome. Sie werden in der Regel durch bildgebende Untersuchungen zufällig diagnostiziert, die aus anderen Gründen durchgeführt werden.
In seltenen Fällen können große thorakale Aortenaneurysmen Rücken- oder Brustbeschwerden verursachen.
CT-Angiographie
Bei der CT werden mithilfe von Röntgenstrahlen Querschnittsbilder des Körpers, einschließlich der Aorta, erstellt. Damit lassen sich Größe und Form eines Aneurysmas erkennen. Damit Ihre Arterien auf den Bildern besser zu erkennen sind, wird ein Kontrastmittel in Ihre Vene injiziert.
Medizinische Behandlung
Blutdruckkontrolle, Raucherentwöhnung, optimale Einstellung Ihres Diabetes sowie Ihrer Cholesterinwerte usw.
Offene Aortenchirurgie
Bei der Operation am offenen Brustkorb zur Behebung eines thorakalen Aortenaneurysmas wird in der Regel der beschädigte Abschnitt der Aorta entfernt und durch einen Kunststoffschlauch (Transplantat) ersetzt, der an der richtigen Stelle eingenäht wird. Im Allgemeinen dauert es einen Monat oder länger, bis Sie sich von diesem Eingriff vollständig erholt haben.
Minimalinvasive (endovaskuläre) Therapie
Thorakale Endovaskuläre Aneurysmareparatur (TEVAR)
Die endovaskuläre Behandlung von Aortenaneurysmen ist eine minimalinvasive Alternative zur offenen chirurgischen Reparatur, im Falle eines Aneurysmas der Brustschlagader aufgrund des deutlich geringeren Sterberisikos sogar der Goldstandard (ausgenommen Aneurysmen, die auf eine Bindegewebserkrankung wie z.B. Marfan-Syndrom oder auf eine genetische Prädisposition zurückzuführen sind). Dabei wird eine endovaskuläre Stentprothese als eine Art „innere Schienung“ in die Aorta eingesetzt, so dass der Aneurysmasack keinem arteriellen Pulsationsdruck mehr ausgesetzt ist. Als Zugangsgefäße dienen die Leistenarterien. Diese werden durch die Haut punktiert, worüber dann Drähte und Einführschleusen das Implantieren von Aortenprothesen ermöglichen.
In unserer Klinik erfolgt dieser minimalinvasive Eingriff in ca. 80% der Fälle durch den Einsatz einer perkutanen (durch die Haut) Zugangstechnologie. D.h. dass das Zugangsgefäß nicht chirurgisch freigelegt werden muss. In Fällen mit stark verkalkten Zugangsgefäßen werden diese durch einen kleinen Hautschnitt im Bereich der Leiste chirurgisch freigelegt, um so Komplikationen des reinen Punktionszugangs zu vermeiden.
Nach einer TEVAR-Prozedur erfolgt noch während des stationären Aufenthalts eine CT-Untersuchung Ihrer Aorta mit Kontrastmittel. Bei unauffälligem Befund ohne eine korrekturwürdige Undichtigkeit im Bereich der Hauptverankerungszonen der Stentprothese werden Sie in Ihr häusliches Umfeld entlassen.
In der darauffolgenden Zeit empfehlen wir nach 1 Jahr eine nochmalige CT-Untersuchung mit Kontrastmittel sowie eine Wiedervorstellung in unserer Sprechstunde zur Beurteilung. Bei weiterhin unauffälligem Befund und einer Reduktion des Aneurysmasackdurchmessers werden die CT-Nachsorgeintervalle auf 2 Jahre verlängert.