Klinik für
Thoraxchirurgie

Medizinische Schwerpunkte
Pneumothorax

Die Organe des Menschen sind im Körper nicht überall festgewachsen. So können sie sich beim Atmen und bei der Verdauung bewegen. Allerdings kann sich die Lunge, die normalerweise an den Rippen festgesaugt ist, lösen und in sich zusammenfallen. Ursache dieser Ablösung ist meist ein kleines Loch oder ein Riss an der Lungenoberfläche. Tiefes Einatmen ist dann schmerzhaft, das Atmen fällt schwer, bis hin zur Atemnot. Die Luft zwischen Lunge und Rippen, die das Atmen behindert, nennt man Pneumothorax. Weil letztlich nicht bekannt ist, was zu den Löchern in der Lungenoberfläche führt, spricht man vom „spontanen“ Pneumothorax.

Mediziner unterscheiden beim Pneumothorax verschiedene Arten. Bei jüngeren Menschen ohne bekannte Lungenerkrankung, finden sich in der Computertomographie (CT) oft keine Veränderungen der Lunge, die erklären, was zum Riss der Lungenoberfläche geführt hat (sog. juveniler oder primärer Pneumothorax). Bei älteren Menschen kann es in der Computertomographie sichtbare Lungenveränderungen geben, die auf eine Erkrankung der Lungenstruktur hinweisen. Tritt dann ein Pneumothorax auf, wird dieser als sekundärer Pneumothorax bezeichnet. In seltenen Fällen können erblich bedingte Erkrankungen zu einem Pneumothorax führen (z. B. Mukoviszidose, Lymphangiomyoleiomatose, Birt-Hogg-Dubé-Syndrom, Marfan-Syndrom).

Erst wenn die Luftansammlung zwischen Lunge und Rippen beseitigt ist, kann sich die Lunge wieder ausdehnen und an die Rippen legen. Geringe Luftmengen kann der Körper zwar selbst abbauen (sog. Resorption), größere Luftansammlungen müssen abgesaugt werden, Dazu wird zwischen den Rippen eine Nadel oder ein kleiner Schlauch platziert, um die Luft nach außen abzuleiten (Pleurapunktion bzw. Thoraxdrainage). Führt dies nicht zur Ausdehnung der Lunge, oder bildet sich immer wieder ein Pneumothorax (sog. Rezidiv), muss eine Operation erfolgen. Dabei dichten wir die Lunge ab und verkleben sie mit der Innenseite der Rippen. Wir führen diese Operationen stets in minimalinvasiver Technik durch (Schlüssellochchirurgie).