Bei stabilen degenerativen horizontalen Rissen kann oftmals die konservative Therapie indiziert sein. Physikalische Massnahmen, medikamentöse orale Therapie, als auch Injektionen (Hyaluronsäure) können zielführend sein. Lediglich die degenerativen Risse, die über Monate oder gar Jahre immer wieder Schmerzen, Schwellungen oder gar Gelenkblockaden verursachen, sollten operiert werden.
Hierbei erfolgt der Eingriff über 2 kleine Stiche arthroskopisch und es werden nur die instabilen Anteile des Risses entfernt. Es gilt: "so viel wie nötig und so wenig wie möglich" am Meniskus zu entfernen. Früher wurde der Meniskus häufig komplett entfernt, dies sollte auf jeden Fall vermieden werden, um eine Restpuffer- und Stabilitätsfunktion des Meniskus zu erhalten.
Eine komplette Belastung des Gelenkes ist in der Regel 5-7 Tage nach der Operation wieder möglich. Thromboembolieprophylaxe solange Gehstützen verwendet werden. Fadenzug erfolgt um den 12. postoperativen Tag.
Insbesondere die frischen Korbhenkelrisse und Längsrisse die nahe oder sogar in der gut durchbluteten Meniskusbasis liegen, sollten falls möglich zeitnah genäht werden, um den hohen Meniskusverlust zu vermeiden. Verschiedene Nahttechniken werden individuell bei uns eingesetzt und bei guter Indikationsstellung liegen die Heilungschancen der Meniskusnaht bei über 80%. Entscheidend ist, dass der erfahrene Operateur erkennt, ob eine Naht erfolgsversprechend sein kann oder nicht. Kenntnisse über die verschiedenen Rissformen, Risslokalisationen und die verschiedenen Operationstechniken erfordern ein hohes Maß an Erfahrung und Ausrüstung. Durch die Erfahrung mehrerer Tausend Meniskusoperationen können wir jedem einzelnen Patienten einen individuellen Therapieplan anbieten.
Je nach Grösse der Ruptur und Anzahl des Nahtmaterials erfolgt die Teilbelastung mit Gehstützen bis zu 12 Wochen. In der Regel ist aber die Belastung mit Körpergewicht in Streckung des Gelenkes bereits nach 2-4 Wochen erreicht. Eine Beugebelastung muss mindestens 6 vermieden werden! Die Gelenkorthese ist 12 Wochen mit zunehmender Freigabe des Beugewinkels empfohlen.
Meniskusersatzoperationen durch Collagengewebe ("CMI" = Collagen Meniskus Implantat) oder durch Polyurethan (ACTIFIT), sowie die Transplantation eines Spendermeniskus (Allograft) sind möglich, jedoch selten indiziert. Bei jüngeren symptomatischen Patienten mit nahezu fehlendem Meniskus, können diese Verfahren unter strenger Indikationsstellung zum Einsatz kommen.
Wichtig ist es zu erkennen, warum es zu einem Meniskus-Knorpelschaden gekommen ist. Begleitverletzungen wie Instabilitäten im Kniegelenk oder Fehlstellungen (X-Bein / O-Bein) können hier Ursache sein. Diese sollten erkannt und ebenfalls therapiert werden, nur so ist ein optimales Therapieergebnis für den Patienten zu erreichen. Gerade bei Kindern kommt es bei unbehandelter Kreuzbandruptur sehr häufig zum nachfolgenden Meniskus- und Knorpelschaden.
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